"Jeder soll sich im Spiel wiedererkennen können"

Im Fotostudio geht es hoch her: Die Fotografin richtet die Kamera ein, der Regisseur überprüft, ob der Ton funktioniert und eine weitere Person stellt alle Produkte auf, die mit aufs Bild kommen sollen. Mittendurch läuft ein lebhaftes Kind.

Tolle Spielzeuge müssen natürlich zusammen mit quirligen, glücklichen Kindern fotografiert und gefilmt werden. Doch viele Heranwachsende auf einem Bild zu vereinen, ist oftmals keine leichte Aufgabe.

– Kinder lassen sich vor der Kamera nur schwer steuern, weshalb wir uns stattdessen nach ihnen richten. Das ist durchweg positiv, denn genau im spontanen Spiel fangen wir die besten Bilder ein. Wir arbeiten mit einer Fotografin zusammen, die viel Erfahrung mit Kinderfotografien hat und während der Arbeit die Gelegenheit bekommt, mit ihnen zu scherzen. Wir möchten, dass unsere Bilder und Filme Spielfreude vermitteln und zum Spielen einladen, so Emil Friman, Grafikdesigner bei Micki. 

Fotos mit Kindern aufzunehmen ist nicht nur eine Herausforderung, sondern bedeutet auch eine große Verantwortung. Beim Fotografieren unserer Spielsachen zusammen mit Kindern achten wir darauf, viele verschiedene kleine Persönlichkeiten auszuwählen, um die Vielfalt unserer Gesellschaft widerzuspiegeln. Wir suchen oft über soziale Medien nach Fotomodellen und kommen so mit einer Vielzahl verschiedener Familien in Kontakt.

– Beispielsweise versuchen wir, diverse Geschlechter und Ethnien zusammenzubringen. Alle Kinder sollen sich im Spiel wiedererkennen können und auf die eine oder andere Weise in unseren Bildern und Filmen vertreten sein, so Emil.

Linda Stjernqvist aus Köping ist Mutter von vier Kindern, darunter Nora, die im Frühjahr bei einem unserer Fotoshootings mitgewirkt hat. Linda erfuhr über Facebook, dass wir nach Fotomodellen suchten.

– Eine Freundin von uns, die Mickis Seite folgt, machte mich auf den Post aufmerksam. Sie weiß, für welche Werte ich stehe und dass mir die Gleichheit aller Menschen am Herzen liegt. Die Anzeige fand ich sehr schön formuliert, also schrieb ich ein paar Zeilen über Nora, woraufhin Emil mich anrief, so Linda.

Nora ist eine lebhafte Vierjährige, die es liebt, mit Puppen zu spielen, in den Kindergarten zu gehen und auf einem der Familienpferde über den eigenen Hof zu reiten. Nora wurde mit dem Down-Syndrom geboren. Seit Noras Geburt hat ihre Mutter Linda einen anderen Blick für die Bilder, die in den Medien gezeigt werden.

– Wenn man ein Kind mit funktionellen Besonderheiten zur Welt bringt, entwickelt man einen ganz bewussten Blick dafür, welche Aspekte in den Medien gezeigt und welche ausgeschlossen werden, was wir sehen und welche Kinder in der Werbung auftauchen, so Linda.

Linda erzählt, dass sie oft auf Unwissenheit hinsichtlich verschiedener funktioneller Besonderheiten stößt und findet, dass wir uns mehr Wissen aneignen sollten. Wir Erwachsene und insbesondere wir, die an Produkten für Kinder arbeiten, haben eine große Verantwortung für das, was wir unseren Kindern vermitteln möchten.

– Noras Freunde haben noch nie thematisiert, dass Nora vom Down-Syndrom betroffen ist. Sie stellen lediglich fest, dass "Nora mit den Händen spricht und wir mit dem Mund, aber trotzdem können wir uns verstehen", erzählt Linda und fährt fort:

– Kinder werden besonders von Erwachsenen und deren Werten beeinflusst. Als Erwachsene tragen wir eine große Verantwortung dafür, was wir unseren Kindern vermitteln.

Mittlerweile wurden die Bilder von Nora veröffentlicht und kommen in der Kommunikation in Schweden und dem Rest der Welt zur Anwendung. Doch für Linda ist nicht allein die Exposition das Entscheidende:

– Es geht mir überhaupt nicht um die Darstellung an sich, sondern eher darum, wofür Micki als Unternehmen meinem Gefühl zufolge steht, also für die Gleichberechtigung aller Menschen und dass jeder das Recht hat, dabeisein zu dürfen. Ich merke, dass wir die gleichen Werte teilen.

Möchten Sie mehr von den Bildern aus dem Fotoshooting mit Nora sehen? Schauen Sie auf unserer Facebook-Seite vorbei!